Vier Riesenschnauzer – ein Neufundländer – ein Rauhaardackel – unser Hundelebenslauf:

 

 

Kurz vorgestellt:

 

                                                                                                                                    

 Harald Polomsky     

                             Helga Schröter

     Maler und Grafiker         

Rentnerin (ehem.Verwaltungsangestellte)

 

 

 

                                                                                                                                                                                                      

                                                                                                                                                                     

 

 

                    Seit nunmehr 33 Jahren sind wir eine Lebensgemeinschaft. Über den großen Altersunterschied haben

                    wir schon alle Witze und Anzüglichkeiten gehört, sind immer noch glücklich miteinander

                    und seit  3 Jahren Besitzer von Argon von der Grön Au.

 

 

                    „Riesenschnauzer sind doch so gute Hunde und kinderlieb!“ sagte die Sekretärin meines Schwiegervaters,

                     als ich ihr erzählte, dass in dem kürzlich bezogenen Haus eine Zigeunerin mit einem Teppich wedelnd im Bad stand,

                     als ich die jüngste Tochter wickelte.

 

                    Am Sonntag drauf war eine Ausstellung mit Pinschern und Schnauzern, da wurde mit Familie mal geguckt,

                    was Riesenschnauzer sind und ein paar Wochen später ein Welpe namens Felix Don Quichote abgeholt – das war 1965.

                    Da wir ihn nicht erziehen konnten, kamen wir zum Hundesportverein – nach guten Anleitungen und viel Mühe

                    legte ich mit ihm die Begleithundprüfung ab. Privat schloss er sich den Kindern an und war ihr Begleiter,

                    wenn sie allein im gegenüber liegenden Wald Picknick oder Hüttenbauen spielten. Er hatte sich auch zur Aufgabe gemacht, 

                    verlorene Mützen, Handschuhe und anderes abends vom Garten ins Haus zu bringen.

                    Er wirkte auch in einem Fernsehfilm mit als Hund eines Schrottplatzbesitzers – der  Nebenjob wurde uns vom 1. Vorsitzenden

                    des Hundesportvereins vermittelt.

 

 

                    Meine Ehe war geschieden, die Kinder wurden größer – Felix war ca. 5 Jahre alt, als meine älteste Tochter feststellte:

                   „Felix ist der liebste, aber er passt nicht ins Bett, ich möchte einen Dackel! Nach Hin und Her kam „Gustav“ der Rauhaardackel ins Haus,

                   bildhübsch, raffiniert und dauernd krank und dadurch verwöhnt. Gustav war ca. ½ Jahr alt, als Felix krank wurde,

                   vom Tierarzt nicht ernst genug eingeschätzt, der Hund überspielte viel und ich war dumm genug zu denken, das wird wieder –

                   nach 14 Tagen Behandlung starb Felix über Nacht!

 

                   Das Unglück war riesengroß – und zu wissen, dass man als Alleinerziehende keine Zeit hat, auch noch einen Hund großzuziehen,

                   der wie Riesenschnauzer beschäftigt sein will. Mein Vater riet, einen Neufundländer zu nehmen,

                   den ich aus meiner Kleinkinderzeit kannte, der wäre selbstzufriedener.

 

                   So kamen wir zu Bengel vom Steinachtal, ein Wonneproppen von 12 Wochen, der von Gustav erzogen wurde,

                   so dass man ständig gegensteuern musste. So temperamentvoll, wie von einem Dackel erzogen, ist sonst wohl kein Neufundländer.

                   Die beiden liebten sich und erregten bei Spaziergängen stets Aufsehen (O-Ton: und ein Beiboot hat er auch!).

                   Bengel hatte einen ganz eigenen Charme, er strahlte Kraft, Ruhe und Witz aus und war ein guter, ruhiger Wächter des Hauses.

                   Auch er wurde im Hundesportverein zur Unterordnung erzogen, legte aber keine Prüfung ab. Als er 4 Jahre alt war,

                   trat Harald in mein Leben und sein Hundelebenslauf begann ebenfalls. Bengel liebte Harald, nahm ihn aber nicht ganz ernst.

 

 

                   Gustav bekam Dackellähme – es war ein Kampf von ca. 2 Jahren, mal ging es ganz gut, dann wieder Phasen von Behandlungen und Übungen –

                   schließlich gab er sich auf und musste eingeschläfert werden. Bengel zog es den Rest seines Lebens immer zu Rauhaardackeln hin.

 

                   Mehrere Urlaubsreisen haben Harald und ich mit Bengel unternommen – überall, wo man mit anderen Touristen etwas Besonderes ansehen wollte,

                   war der Hund  das meistfotografierte Motiv aller fotografierenden Asiaten – am Goldenen Dachl in Innsbruck wie auf Möns Klinten in Dänemark. 

                   Ein stolzer Hund! - Er starb bei einem Morgenspaziergang an Herzinfarkt neben Harald und mir im Wald.

                   Die letzten 1 ½ Jahre hatte er schon wegen Herzproblemen Tabletten bekommen, so dass Harald und ich schon überlegt hatten,

                   wie es nach Bengel weitergehen sollte. Riesenschnauzer sind gute Hunde, wusste ich, aber sie fordern Zeit – sind allerdings

                   problemlos mitzunehmen und sind auch gern unterwegs.

 

                   Nach Anraten der Hauptzuchtwartin des PSK fuhren wir in die Heide, einen Wurf Riesenschnauzer ansehen. 

                   Wir wurden von einer sehr harschen Mutterhündin am Zaun empfangen, Harald wollte so einen Hund eher nicht!

                   Seine Meinung änderte sich, als sich die Hündin in Gegenwart der Besitzerinnen sehr freundlich zeigte. In einen der Welpen verliebten wir uns beide,

                   der allein in der dunklen riesigen Scheunentoröffnung saß. Diesen Rüden wollten sie aber selbst behalten. Es wurde verabredet,

                   dass wir unseren  Kleinen beim Abholen, 14 Tage später in Berlin, aussuchen sollten.

 

                   Zu dem Termin war Harald nicht in Berlin. Nach dem Klingeln öffneten mir beide Besitzerinnen mit verweinten Gesichtern.

                    Die Mutterhündin war schwer krank und sie fürchteten das Schlimmste. (Gott sei dank wurde sie wieder gesund!)

                   Sie wollten aus dem Grund doch lieber eine kleine Hündin behalten, so dass ich – betrübt über das Unglück – aber doch überglücklich

                   mit dem kleinen  Scheunentorsitzer, der während des Erzählens zu mir gekommen war, nach Hause ziehen konnte.

                   Artus von Sallahn wurde Harald's „Tarzan“, ein Hund von ständiger Bereitschaft mitzumachen, wo immer etwas unternommen wurde.

                   Er fuhr mit Harald auf Malerreise nach Italien, wo sie lange Wochen im Frühjahr immer weiter nach Süden zogen.

                   Harald und Artus lernten gemeinsam das Hundesport-ABC und alle Anfänger-Fehler, die Harald machte,

                   ließ er mit Geduld wieder ausgleichen und so erklommen sie Stufe um Stufe bis hin zum Landesmeister in der Fährte.

                   Aber auch die SchH-III haben wir gemeinsam geschafft, darüber hinaus hat eine Sportfreundin ihn zum Breitensporthund

                   sehr erfolgreich ausgebildet und wenn Not war, durfte er auch in dieser Sportart von Harald geführt werden.

                   Privat war Artus auch immer dabei, ob mein Sohn mit Freundin nachts zum Billardspielen in der Kneipe war oder meine Tochter

                   mit Schulfreundin nach einer Fete noch mit den Fahrrädern zum See schwimmen fuhren – er fragte an und durfte überall mit.

 

 

                   Mit 7 Jahren erkrankte er an Krallenkrebs und wurde operiert. Die Tierärzte sagten, der Krebs würde wiederkommen und dann

                   sollte nicht noch einmal operiert werden. Nach dem Abheilen der  Pfote war Artus wieder fit, aber wir wollten uns beizeiten

                   nach einem Welpen umsehen und kamen aufgrund einer Anzeige in der PUS-Zeitschrift zu der Bekanntschaft mit Sylvia und Peter Schröter

                   in Hornstorf und zu unserem Ecco von der Grön Au. Er war aus dem Wurf der Dickste und wurde entweder der Dicke oder der Plüschige genannt

                   und Sylvia und Peter zweifelten an, ob er sich so richtig zum Sport eignen würde. Zeit seines Lebens horchte er jedes mal entzückt auf,

                   wenn er Sylvias Stimme am Telefon oder auf dem Welpenvideo hörte, das die Enkelkinder gern ansahen.

                   Der wilde kleine Kerl wurde von Artus gleich akzeptiert und sie hatten ein paar schöne Monate zusammen,

                   bevor bei Artus die Schmerzen wieder auftraten und er langsam ruhebedürftiger wurde. Da zeigte sich zu unserem Erstaunen,

                   wie der unterdessen 5 Monate alte Ecco rücksichtsvoll und zärtlich sein konnte. Im Winter musste Artus eingeschläfert werden,

                   Harald und ich heulten tagelang Rotz und Wasser und der kleine Kerl tröstete uns ganz bewusst mit zärtlichem Schmusen.

 

 

                   Ecco wurde von Harald schon frühzeitig mit Fährtenarbeit beschäftigt, liebte es und auch die Junghund-Unterordnungsarbeit

                   auf dem Hundeplatz. Später erhielt er eine hervorragende Schutzhundausbildung und war ganz in seinem Element.

                   Er war ein sehr ernster Hund, die Ausbildung ging zügig voran und so konnte er in einem Jahr von der Ausdauerprüfung

                   bis zur SchH- III alle Prüfungen bestehen, noch nicht so ausgeglichen aber das zeigte er später bei Vereins- und Landesverbandsprüfungen.

                   Die Körung beim Körmeister Ralf Achillis meisterte er mit der höchsten Note, er wurde als Deckrüde anerkannt.

                   Wurde Landesmeister beim PSK, ging zur DM-PSK und war qualifiziert zur WM-PSK. Dann hat er viele Pokalkämpfe mitgemacht und

                   zeigte sich hier immer von einer sehr guten bis vorzüglichen Seite. Seine Ernsthaftigkeit und sein Spaß am Hundesport waren eine Freude.

                   Privat war er recht gegensätzlich zu Artus. Die Kinder waren unterdessen aus dem Haus, es gab schon das erste Enkelkind und

                   er war unbemerkt von uns zu einem 2-Personen-Hund geworden, der selbst Spaziergänge mit den uns besuchenden Kindern ablehnte.

 

                   Da Ecco ein bildschöner Rüde war, haben wir ihn auch ausgestellt. Er war allerdings um 2 ½ cm zu groß und fiel daher

                   in der Bewertung auf SG herab. Nachdem wir bei einer Berliner Ausstellung als einziges gesagt  bekamen, dass er ja zu groß wäre und

                   das noch in einem abfälligen Ton, haben wir es dabei belassen und uns nur für uns an seiner Schönheit erfreut.

 

 

                   Als Ecco 4 Jahre alt war, zogen wir von Berlin in die Heide, ich wurde Rentnerin und stand Ecco auch den ganzen Tag zur Verfügung.

                   Aber  so richtig gut fand er es in Fintel nicht, der Wald fehlte ihm – er war der einzige von uns dreien, der eher Heimweh hatte. 

                   Er war ein begeisterter Schwimmer und ist mit uns zusammen in Österreich über „unseren Urlaubsstausee“ geschwommen.

 

                   Der Hundesport ging weiter, etliche Pokalsiege - beste Fährte - beste Unterordnung - bester Schutzdienst -.

                   Einige hochkarätige Pokalkämpfe im DVG und Teilnahme an der Landesmeisterschaft im DVG.

 

                   Es folgte 1999 der erste Kreuzbandriss, die Ausheilung dauerte lange. Hundesport wurde kaum noch betrieben,

                   es war immer die Sorge vor einem erneuten Vorfall. Der zweite Kreuzbandriss folgte ein Jahr später beim Spaziergang.

                   Trotz alledem war er ein stolzer und selbstbewusster Kerl,der mit den Kindern und Enkelkindern hervorragend auskam.

                   Sein Gottvertauen in uns war gewaltig und das machte den plötzlichen Abschied so schwer, im Jahr 2001 verstarb er an Leukämie.

 

                     

                   Die ersten Tage ohne Ecco waren furchtbar – die Tage vergingen, es blieb furchtbar.

                   Ändern von Gewohnheiten: Radfahren anstatt Hundegänge – viel unterwegs sein – viel telefonieren, einige Zwinger ansehen – und Angst  davor,

                   einen neuen Hund mit Ecco zu vergleichen!

 

                   Nach einigen Wochen gab es Hoffnung auf einen Welpen, der auch erstklassig aber nicht Ecco-ähnlich werden würde, und als wir ihn abholten,

                   waren wir wieder glücklich: Veloz vom Lobbachtal war bei uns. Von Anfang an war Veloz ein heiterer Hund,

                   ständig zum Spielen aufgelegt und ein begeisterter Fänger. Da er Bälle zerkaute, nähte ich kleine Kissen, die Harald warf und er zurückbrachte.

                   Während des Zahnwechsels bekam er Darmprobleme, die behandelt wurden, wieder auftraten, behandelt wurden,

                   sich verschlimmerten und manche Nachtruhe kosteten. Es muss dem Kleinen – er war inzwischen ¾  Jahr alt, manchmal arg schlecht gegangen sein –

                   er war immer heiter, als sei nichts. Der Hund wurde jetzt tierärztlich völlig durchuntersucht mit allen technischen Geräten –

                   er wurde gegen Giardien behandelt, anschließend die Darmflora homöopathisch wieder aufgebaut,

                   bekam Diätfutter und wurde wieder gesund aber blieb empfindlich. - Wenn er nachts an meinem Bett stand,

                   kam ich automatisch wie ein Kegel in die Höhe und ging mit ihm in den Garten.

 

                   Hundeplatz und Schutzhundesport liebte er sehr, lernte blitzschnell und setzte sich edel in Szene –

                   an manchen Übungstagen klappte nichts und der Schutzdiensthelfer war ratlos. Harald zuckte die Achseln und sagte: „Er hat wieder die Sch...ei!“

 

                   Die Begleithundprüfung legte er mit allen 60 Punkten ab.

 

                   Veloz war ein bildschöner Kerl – die erste Ausstellung mit 10 Monaten ergab, dass ihm ein P 1 fehlte. Da war halt keine Karriere zu machen.

 

                   Als Veloz 3 ½  Jahre alt war, hatte er beim Morgengang den ersten Epilepsie-Anfall. Er war wie immer, plötzlich lief er wilde, enge Kreise,

                   schlug hin und zuckte, dass ich dachte er stirbt. Ich kniete nieder, beruhigte ihn mit Streicheln und Zureden, er kam torkelnd auf die Beine,

                   blickte wirr und rannte davon. Auf Rufen reagierte er nicht, Nachlaufen hatte keinen Zweck, ich eilte nach Hause, das Auto zu holen,

                   schrie aufgeregt Harald entgegen, was passiert war, da kam Veloz die Straße entlang in seinem eleganten Trab, als wäre nichts geschehen und

                   begrüßte uns freundlich.

 

                   Noch nie habe ich mit einem Hund etwas so Entsetzliches und Trauriges erlebt: ein noch eben normal fröhlicher Hund,

                   der sich im nächsten Augenblick vor Krämpfen auf dem Erdboden windet, und dann völlig in Trance läuft, läuft, läuft, bis er den Anfall überwunden hat.

 

                   Gleich rief ich die Tierärztin an. Sie riet zur Beobachtung, zum Eintrag im Kalender, auch mit Uhrzeit, und wie lange der Anfall gedauert hat.

                   Sie riet ferner, den Hund beim Anfall anzuleinen, nicht weglaufen zu lassen wegen Unfallgefahr und vorsichtig zu sein, er könne bei einem Anfall

                   zubeissen.

 

                   Ängstlich beobachtend gingen wir die nächsten Tage mit dem Hund um – 4 Wochen später geschah der nächste Anfall beim Morgengang

                   etwas weiter vom Dorf entfernt als das erste mal. Als Veloz angeleint wieder zu sich kam, zerrte und sprang er mit aller Kraft an mir hoch,

                   so dass ich ihn kaum halten konnte, zeigte aber keine Aggressivität. Erschöpft und  völlig verdreckt kamen wir nach Hause.

                   Die nächsten beiden Anfälle ereigneten sich zu Hause morgens und er zeigte durch verstörtes, ängstliches Verhalten vorher an.

                   Er bekam Tabletten verordnet, die genau eingegeben werden mussten, und es ereigneten sich keine Anfälle mehr,

                   allerdings zeigte er an Mondwechseltagen morgens Ängstlichkeit und Ruhebedürfnis. Unsere Anfalleintragungen im Kalender hatten ergeben,

                   dass Vollmond oder Neumond eine Rolle spielten. Da wir anfingen, auf Mondwechsel zu achten, wurde uns auch klar,

                   warum er  schon als Welpe manchmal ängstlich auf Sturm reagierte und manchmal nicht – häufig ist hier bei Mondwechsel Sturm.

 

                   Jetzt kommt Argon ins Spiel: Gaby Röpke, die selbst früher einen epileptischen Riesenschnauzer hatte und als einziger Mensch

                    uns völlig verstehen konnte, riet uns zu einem Welpen. Sie liebte Veloz auch und wusste, dass er einen Welpen tolerieren würde.

                  (Dass Veloz den Kleinen richtig lieben würde, konnte keiner voraussehen!)

 

                   Wir hatten ein Vierteljahr Zeit zu überlegen, wägten alles für und wider ab und entschlossen uns für einen Welpen aus dem Wurf

                   zwischen Xilly von der Grön Au und Macho von der Grön Au. Eigentlich wollten wir einen Welpen aussuchen, es kam anders,

                   der Welpe suchte uns aus, indem er sich in dem Welpenauslauf auf meinen ausgestreckten Beinen zum entspannten Schläfchen niederlegte.

                   Einer, der so viel entschlossene Ruhe ausstrahlte, war der richtige Partner für unseren Veloz. Vom ersten Tag an war Veloz von

                   dem Kleinen begeistert: er beobachtete all sein Tun, bewachte all seine Schritte und fand alles wundervoll, was er so anstellte.

                   Fanden wir mal ein schärferes Wort für den Kleinen, so sagte uns Veloz durch sein Minenspiel: „Lasst ihn doch, er ist doch so niedlich“.

                   Argon wäre nicht ein cleverer Welpe, wenn er das nicht ausgenutzt hätte! Veloz blühte in dieser Zeit richtig auf.

                   Außer an Mondwechseltagen war er von einer nie gekannten Gesundheit, entwickelte Kondition im Spielen und Rennen und

                   zeigte dem Kleinen mit viel Eifer und Ernst, was ein Riesenschnauzer seiner Meinung nach alles können müsste.

                   Es waren sehr viele nützliche Dinge, wie „warte“ , „komm schnell“, „vorsichtig“  dabei, aber auch für Hunde wichtige, wie Kurvenrennen,

                   Springen, Löcher buddeln. Wir hatten alle zusammen eine sehr schöne, heitere Zeit und waren der Ansicht, dass beide Hunde

                   zusammen alt werden könnten.

 

 

                   Dann kam der Herbst und es wurde intensiver Hundesport getrieben, mit dem Kleinen die Anfänge, mit dem Großen auf eine Prüfung hin gearbeitet.

                   Der Tag der Prüfung verlief merkwürdig. Veloz hatte volle 100 Punkte in der Fährte, 92 Punkte in der Unterordnung,

                   war zum Schutzdienst einer der letzten Hunde, die Übung musste abgebrochen werden, der Hund war völlig unkonzentriert.

                   Harald war enttäuscht, sagte dann aber, wenn Veloz´ Nerven keinen ganzen Prüfungstag durchstehen würden,

                   dann könne man mit ihm aber doch bei Pokalkämpfen mitmachen, in eben nur einer Disziplin.

 

                   Am nächsten Tag war Veloz etwas matt,  was wir auf den Prüfungstag schoben, am Tag darauf machten wir uns Sorgen und

                   Harald ging zum Tierarzt. Unsere Tierärztin war verreist,   die uns fremde Tierärztin hielt uns für Spinner –

                   am nächsten Tag ging es Veloz deutlich schlechter, er wurde geröntgt und hatte  eine große Krebsgeschwulst über Herz und Lunge.

                   Der Schock traf  uns tief! Er konnte nachts nicht mehr schlafen,  Harald legte sich zu ihm auf den Teppich, das ging zwei Nächte,

                   am Tag war er zwar schlapp, bestand aber auf seinen Spaziergängen,  ging jedoch matt neben uns her.

                   Am Nachmittag harkten wir im Garten Blätter, er sah belustigt zu, wie der Kleine mit der großen Gartentasche spielte

                   und zeigte an, dass er sich vor dem Abend fürchtete. Harald rief bei unserer Tierärztin an und verabredete für den Abend die letzte Spritze.

                   Der Kleine war die letzten Tage schon sehr zärtlich und schmusig zu Veloz, im Nachhinein waren wir der Ansicht,

                   er habe den Ernst schon früher erkannt als wir Menschen. Harald und Veloz fuhren los,

                   der Kleine und ich blieben da und Harald sagte später, er wäre sich sehr alleingelassen vorgekommen.